Akupunktur: Wann können Stiche mit feinen Nadeln helfen?

Dreber Schmerztherapie Akupunktur

Die Akupunktur ist eine Heilmethode aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Hierbei werden feine Nadeln in die Haut bestimmter Körperregionen gestochen.

Über 350 verschiedene Akupunkturpunkte

Laut TCM ist der gesamte Körper von bestimmten Leitbahnen (Meridianen) durchzogen. Darauf befinden sich, dicht unter der Hautoberfläche und somit leicht erreichbar, insgesamt mehr als 350 verschiedene Akupunkturpunkte. Die Einsatzmöglichkeiten sind ebenfalls zahlreich, beispielsweise zur Unterstützung der Rauchentwöhnung, bei Migräne oder Spannungskopfschmerzen, bei myofaszialen Schmerzen, bei Kniearthrose, bei Schlafstörungen, bei Heuschnupfen oder bei allergischem Asthma.

Aktivierung von schmerzlindernden Substanzen

Nach aktuellem Kenntnisstand aktivieren die feinen Nadelstiche unter anderem das Schmerzhemmungssystem im menschlichen Körper mit einer vermehrten Ausschüttung schmerzlindernder, entzündungshemmender, sedierender und stimmungsaufhellender Substanzen, wie beispielsweise ß-Endorphine, körpereigenen Opiaten und Kortison.

Sind Einstichschmerzen möglich?

Die Akupunkturbehandlung wird meistens im Liegen durchgeführt und erfolgt individuell je nach Erkrankung an ausgewählten Stellen der Haut (z.B. Rücken, Ohr). Die sterilen Einweg-Nadeln sind speziell geschliffen, so dass der Patient nur gelegentlich einen minimalen, anfänglichen Einstichschmerz spürt. Während der 20- bis 30-minütigen Anwendung kann sich ein dumpfes oder wohliges Schwere- beziehungsweise Wärmegefühl im behandelten Areal ausbreiten. Um bestimmte Effekte zu erzielen, werden unter anderem zusätzliche Stimulationstechniken angewendet.

Spezielle Stimulation: Wenn Triggerpunkte Schmerzen lösen

Bei myofaszialen Schmerzen, das heißt Schmerzen, die von der Muskulatur ausgehen, werden beispielsweise bestimmte Triggerpunkte mit der Akupunkturnadel mehrfach stimuliert. Die jeweiligen Triggerpunkte befinden sich an überempfindlichen Muskelverhärtungen, die meistens gut tastbar sind. Ziel ist es, den Triggerpunkt mit den Nadelstichen zur schnellen Kontraktion zu bringen. Durch diese Kontraktionen können sich verhärtete Muskelfasern nach der Behandlung lösen und entspannen.

Werden Behandlungskosten von Kassen übernommen?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen derzeit die Kosten einer Akupunkturbehandlung im Rahmen von Schmerztherapien im Bereich der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenksarthrose. Alle anderen Akupunkturbehandlungen gehören im Normalfall nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse und müssen daher vom Patienten selbst getragen werden.