Schmerztherapie mit Methadon
Im fortgeschrittenen Krebsstadium haben Tumorpatienten oft starke Schmerzen. Zur Versorgung der Patienten mit nicht heilbarer Krebserkrankung stellt Methadon eine Therapieoption dar. Methadon kann als Schmerzmittel begleitend zur Krebstherapie von erfahrenen Medizinern verabreicht werden. Es ist ein synthetisch hergestelltes Schmerzmedikament, aus der Gruppe der Opioide mit schmerzlindernden und beruhigenden Eigenschaften. Im Jahr 1937 wurde Methadon zum ersten Mal synthetisch hergestellt.
Therapieoption bei starken Schmerzen
In Deutschland zählt Methadon zu den Betäubungsmitteln, daher darf es laut Betäubungsmittelrecht nur auf ein ganz spezielles Rezept verschrieben werden. Genauso wie andere Schmerzmedikamente, wie beispielsweise Morphin, Hydromorphon oder Fentanyl bindet Methadon unter anderem an den Opioidrezeptoren im Nervensystem. Es zeichnet sich durch ein umfassendes Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil aus. So stellt die Verlängerung der so genannten „QT-Zeit“ im Elektrokardiogramm (EKG) einen Risikofaktor für das Auftreten von Herzrhythmusstörungen dar, die mitunter potentiell lebensgefährlich sein können. Zu den Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer QT-Zeit-Verlängerung erhöhen, zählen unter anderem ein weibliches Geschlecht, Hypokaliämie (Kaliummangel oder Kaliumdefizit im Blut), ein verringerter Magnesium-Serumspiegel, bekannte Arzneimittelinteraktionen in der Vorgeschichte und bestehende Herzprobleme.
Regelmäßige EKG-Kontrollen
Eine Methadongabe gilt als sicher, solange die Möglichkeit einer QT-Zeit-Verlängerung mittels EKG-Kontrollen engmaschig überprüft wird: vor der Therapie, einen Monat nach Therapiebeginn und dann in jährlichen Abständen. Die Krebspatienten werden stehts über das Messergebnis informiert und entsprechende Konsequenzen gezogen, wenn Auffälligkeiten auftreten.
Was sind mögliche Nebenwirkungen des Opioids?
Methadon kann sehr starke Nebenwirkungen verursachen. Dazu zählen unter anderem Müdigkeit, Schlafstörungen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Ödeme (Flüssigkeitseinlagerung) in den Beinen, Harnverhaltung und Obstipation (Verstopfung). Neben Magen-Darm-Symptomen zählt auch die Unterdrückung der Atmung zu den schwerwiegenden Risiken bei der Einnahme des Opioids, weil dadurch der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt wird, was die Organe schädigen kann.
Individuelle Dosisanpassung bei Methadon
Die Zeit der Anflutung und die Wirkungsdauer von Methadon bei jedem Patienten verschieden, so dass die Dosierung stehts individuell angepasst wird, um gesundheitlich gefährliche Überdosierungen zu vermeiden. Des Weiteren kann Methadon unter Umständen die Wirkung anderer Krebsmedikamente ungünstig beeinflussen. Aus diesen Gründen ist Methadon kein Schmerzmittel der ersten Wahl. Die schmerzlindernde Wirkung von Methadon gilt als erwiesen, für eine etwaige antitumorale Wirkung liegen dagegen aktuell keine ausreichenden Beweise vor.
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